Betreff
Kinderbetreuung
Hier: Erweiterung des Naturkindergartens
Vorlage
8233 öff
Art
Beschlussvorlage

1.    Allgemein

Der Naturkindergarten „Waldwichtel“ wurde im April 2019 eröffnet. Seither wird er sehr gut angenommen, es sind bereits seit dem Frühjahr dieses Jahres alle 20 Plätze belegt. Das Angebot ist eine wertvolle Ergänzung zum „klassischen“ Betreuungsangebot.

 

 

2.    Angedachte Erweiterung um eine halbe Gruppe

Bereits Ende letzten Jahres hat sich abgezeichnet, dass eine Erweiterung des Naturkindergartens um eine halbe Gruppe noch im Jahr 2020 sinnvoll wäre, um auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu reagieren und gleichzeitig eine bessere Altersdurchmischung zu erreichen. Aus Sicht der Evangelischen Kirchenpflege und der Verwaltung hätte es durchaus mit der bestehenden Schutzhütte (deren Fläche völlig ausreichend wäre) funktionieren können, 10 weitere Kinder (eine halbe Gruppe) aufzunehmen, ohne weitere Investitionen tätigen zu müssen. In „normalen“ Kindergärten ist die Erweiterung um eine halbe Gruppe möglich, wenn ausreichend Fläche und Personal vorhanden sind.

 

Die Vorgespräche mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS), der die Betriebserlaubnis erteilt, waren jedoch ernüchternd: Von dort wird für eine Erweiterung - um eine halbe oder eine ganze Gruppe – ein weiterer Schutzraum gefordert. Die Schutzhütte in bestehender Form sei trotz entsprechender Größe nicht ausreichend.

 

Eine Erweiterung sei nur möglich, wenn die bestehende Schutzhütte so umgebaut wird, dass zwei getrennte Räume entstehen oder eine separate Schutzhütte (als Bauwagen oder festes Bauwerk) erstellt wird. Auch das Einschalten des Kreisjugendamtes in den Vorgang konnte an den für Kirche und Verwaltung nicht nachvollziehbaren Forderungen nichts ändern.

 

 

3.    Erweiterung um eine Gruppe

In der Kooperationsausschusssitzung am 14.5.2020 wurde die Bedarfsplanung für das kommende Kindergartenjahr 2020/2021 vorberaten. Es zeichnet sich ab, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen im kommenden Kindergartenjahr nicht gedeckt werden kann. Nach den aktuellen Zahlen und Hochrechnungen werden im kommenden Kindergartenjahr in Dettingen 35 Plätze fehlen.

 

Aus Sicht von Kirchenpflege und Verwaltung wäre die Erweiterung des Naturkindergartens um eine Gruppe eine verhältnismäßig kostengünstige Möglichkeit 20 weitere Betreuungsplätze (Ü3 mit verlängerten Öffnungszeiten) zu schaffen, die in der Form auch sehr nachgefragt sind. Ein Start der weiteren Gruppe zum 1. September 2020 wäre anzustreben. Der Kooperationsausschuss hat sich in seiner Sitzung dem Vorschlag angeschlossen und empfiehlt die Erweiterung.

 

Die Bedarfsplanung mit Stellenplan und Beschluss über die Kindergartengebühren wird dem Gemeinderat im Juni bzw. Juli zur Beschlussfassung vorgelegt. Da die Erweiterung des Naturkindergartens durch die Ausschreibung und die Erstellung der notwendigen Schutzhütte einen mehrmonatigen Vorlauf benötigt, wird der Gemeinderat bereits im Vorfeld über die Notwendigkeit informiert und um Beschlussfassung gebeten.

 

Folgende Eckpunkte sind für die Erweiterung notwendig:

·         Bau einer Schutzhütte

·         Schaffung von 2,4 Stellen zusätzlichen Stellen

·         Anpassung der Nutzungsvereinbarung mit den Naturfreunden

 

Schutzhütte:

Als Schutzhütte würde sich eine einfache Bauweise analog eines Bauwagens anbieten. Die Hütte muss nur funktional sein, eine besondere Ausstattung ist nicht erforderlich. Die Größe sollte ca. 9 x 4 m betragen. Eine Vorabfrage hat ergeben, dass sich die Kosten für eine solche Hütte auf ca. 35.000 € belaufen, die Kosten für das Fundament betragen 12.000 €. Die Hütte wird ohne Strom- oder Wasseranschluss auskommen, die Heizung soll als Gasheizung über eine Gasflasche erfolgen. Die Kosten hierfür betragen 1.500 bis 2.000 €.

 

Pädagogisches Personal:

Wie unter den finanziellen Auswirkungen bereits dargestellt, sind für die weitere Gruppe im Naturkindergarten 2,4 weitere Stellen zu besetzen und zu finanzieren. Wir gehen von Personalkosten von ca. 55.000 € pro pädagogischer Fachkraft und Jahr aus (kann je nach Einstufung etwas abweichen).

 

Für das Jahr 2020 fallen also von September bis Dezember maximal 44.000 € zusätzliche Personalkosten an, die überplanmäßig bereitgestellt werden müssen. Diese werden über die Personalkostenabrechnung der Kirchenpflege am Ende des Kindergartenjahres in Rechnung gestellt werden.

 

Ob hier tatsächlich am Ende ein Plus von 44.000 € steht oder ob bspw. durch einen Wechsel einer Erzieherin aus einer anderen Einrichtung in den Waldkindergarten eine Vakanz (und damit eine Einsparung) an anderer Stelle entsteht, kann derzeit noch nicht abgesehen werden.

 

Die zusätzlichen Personalkosten ab dem Jahr 2021 werden sich auf rund 132.000 € jährlich belaufen.

 

 

Nutzungsvereinbarung:

Für die Nutzung des Seminarraums, der Außentoiletten am Waldheim sowie der Außenflächen samt Zufahrt und Zugängen wurde mit den Naturfreunden für die Einrichtung des Naturkindergartens eine Nutzungspauschale in Höhe von 600 € festgelegt. Diese beinhaltet sowohl die Betriebskosten wie auch die Reinigungskosten. Für die Erweiterung ist die Nutzungsgebühr entsprechend anzupassen. Es wird in Abstimmung mit den Naturfreunden eine Erhöhung um 200 € auf 800 € pro Monat vorgeschlagen.

 

 

4.    Vorgespräche:

Es wurden bereits im Vorfeld der Kooperationsausschusssitzung Gespräche mit Naturfreunden, Forst, Bauamt und KVJS geführt. Die Vorabstimmung hat ergeben, dass aus diesen Bereichen nichts gegen die Erweiterung sprechen. Als Standort würde sich in Abstimmung mit dem Forst die Fläche oberhalb der bereits bestehenden Schutzhütte anbieten.


1.       Der Erweiterung des Naturkindergartens um eine weitere Gruppe (20 Plätze) ab 1. September 2020 wird zugestimmt.

2.       Die Verwaltung wird in Abstimmung mit der Kirchengemeinde mit der Planung und Ausschreibung der notwendigen Schutzhütte beauftragt.

3.       Die Haushaltsmittel für den Bau der Schutzhütte in Höhe von rund 49.000 € werden auf Grund der dringenden Erforderlichkeit außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.

 


Die Investitionskosten für die Schutzhütte sind nicht im Haushaltsplan enthalten. Es fallen voraussichtlich rund 35.000 € für den Bau der Schutzhütte an und zusätzlich 12.000 € für das Fundament und 2.000 € für die Gasheizung. Diese Mittel sind im Jahr 2020 außerplanmäßig bereitzustellen.

 

Für die weitere Gruppe sind 2,4 weitere Stellen zu besetzen und zu finanzieren. Diese Stellen sind im Haushaltsplan 2020 ebenfalls nicht enthalten. Wir gehen von Personalkosten von ca. 55.000 € pro Erzieherin und Jahr aus (kann je nach Einstufung etwas abweichen). Die zusätzlichen Personalkosten ab dem Jahr 2021 betragen demnach 132.000 €. Für das Jahr 2020 fallen von September bis Dezember max. 44.000 € zusätzliche Personalkosten an.

 

Darüber hinaus muss das Nutzungsentgelt an die Naturfreunde entsprechend angepasst werden. Mit den Naturfreunden wurde abgestimmt, dass die Erhöhung des Nutzungsentgelts um ein Drittel, also 200 € pro Monat angemessen ist, also jährlich 2.400 € mehr. Für das Jahr 2020 fallen hier zusätzliche Kosten in Höhe von 800 € an.