Betreff
Anschlussunterbringung
hier: aktuelle Situation
Vorlage
8184 öff
Art
Informationsvorlage

Die Verwaltung möchte den Verwaltungsausschuss zum Jahresende über die aktuelle Situation in der Anschlussunterbringung informieren:

 

1.    Derzeitige Situation

In der Gemeinde Dettingen an der Erms leben derzeit ca. 120 geflüchtete Personen in der Anschlussunterbringung. 19 Flüchtlinge wurden 2019 in der Anschlussunterbringung in Dettingen obdachlos untergebracht. Vier davon kamen durch Familiennachzug nach Dettingen.

 

Die Gemeinde Dettingen hat aktuell noch eine Aufnahmeverpflichtung für das Jahr 2019 von 5 Personen.

 

Im Jahr 2019 kam lediglich eine geflüchtete Person im Zuge der Anschlussunterbringung nach Dettingen, die nicht obdachlos untergebracht werden musste, sondern gleich in eine private Wohnung gezogen ist.

 

 

2.    Belegung der Unterkünfte

Die Unterkünfte in Dettingen sind derzeit wie folgt belegt:

 

Kappishäuser Straße 43, 43/1 und 43/2                                                46 Plätze

belegt mit Personen in der Anschlussunterbringung                     32          

Obdachlose                                                                            12

 

Neuffener Straße 34                                                                                    23

belegt mit Personen in der Anschlussunterbringung                     14

Obdachlose                                                                              4 

Puffer für spontane Obdachlosigkeit                                                      5            

 

Kreuzgasse                                                                                                      38

belegt nur mit Personen in der Anschlussunterbringung             34

 

Diverse angemietete Unterkünfte       

belegt nur mit Personen in der Anschlussunterbringung             30

 

 

3.    Prognosen für 2020

Nach Aussage des Landratsamtes muss die Gemeinde im Jahr 2020 damit rechnen rund 15 neue Personen aufzunehmen. Diese Prognose unterliegt jedoch erheblichen Unsicherheiten (in beide Richtungen).

 

Das Landratsamt befürchtet aufgrund der derzeitigen politischen Lage in Syrien weitere Flüchtlingswellen. Ob und inwieweit dies die jetzige Situation beeinflusst, ist im Moment nicht absehbar.

 

Außerdem können sich immer wieder kurzfristig Familiennachzüge ergeben. Teilweise sind diese beantragt, ob und wann der Familiennachzug erfolgt ist offen.

 

 

4.    Geplante Maßnahmen 2020

Um die Flüchtlingen in der Anschlussunterbringung in 2020 aufnehmen zu können und auch noch einen kleinen Puffer für mögliche „reguläre“ Obdachlose zu haben wird ein Ausbau des Erdgeschosses in der Kelter unerlässlich sein. Mit geringstmöglicher Investition sollen im ehemaligen Gastraum Platz für 6-8 Personen geschaffen werden. Für die Maßnahme sind Mittel in den Haushalt 2020 eingestellt.

 

 

5.    Gebührenkalkulation

Eine Gebührenkalkulation für die Benutzungsgebühren der Asyl- und Obdachlosenunterkünfte wird derzeit von Heyder & Partner, Gesellschaft für Kommunalberatung mbH erstellt. Ein erster Entwurf liegt uns bereits vor. Die Änderung der Benutzungsordnung auf Grund der neuen Kalkulation wird dem Gemeinderat 2020 zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

 

6.    Sonstiges

Unberücksichtigt bei diesen ganzen Zahlen sind unsere „regulären“ Obdachlosen. Seit Jahresbeginn 2019 wurden allein acht Personen (Einzelpersonen) obdachlos, davon vier Personen, bei denen sich abzeichnet, dass die Obdachlosigkeit länger anhalten wird.

Auch die Zahl der Anrufe und Anfragen im Zusammenhang mit anstehenden Räumungsklagen (auch für Familien mit kleinen Kindern) hat in der letzten Zeit deutlich zugenommen. Dies ist sicher auch auf die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt zurückzuführen.