Hier: Vorstellung der Entwurfsplanung
1.
Gesamtmaßnahme
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom
24.09.2020 die weiteren Planungsleistungen für den Ausbau der Hülbener Straße
beauftragt.
Nach der Herstellung der
Parkplätze am Friedhof und dem Ausbau der Kreuzgasse sowie des Mühlgässles soll
damit die nächste öffentliche städtebauliche Erneuerungsmaßnahme im
Sanierungsgebiet „Ortsmitte III“ umgesetzt werden.
Die Maßnahme erstreckt sich
vom Alten Rathaus und dem Gebäude Hülbener Straße 3 über die Einmündungen
Mühlgässle und Badstubengasse sowie die Brücke über die Erms bis hin zum
Anschlussknoten in der Sägmühlengasse.
Die gesamte Ausbaulänge
beträgt ca. 200 m.
Die Planung sieht eine
Erneuerung der Fahrbahn, der bestehenden Wasser- und Gasleitungen sowie eine
Verlegung von Leerrohren (Breitband) vor. Zusätzlich wird die
Straßenbeleuchtung erneuert.
2. Straßenbau, Straßenbeleuchtung
Das bestehende Porphyrpflaster ist
insbesondere im Fahrbahnbereich in einem sehr schlechten Zustand; dieser ist
nur mit einem hohen Aufwand zu unterhalten. Die Planung sieht deshalb im
Fahrbahnbereich einen durchgängigen Asphaltbelag mit einer angrenzenden
gepflasterten Entwässerungsmulde als 3-Zeiler am wasserführenden Fahrbahnrand
vor. Die Randbereiche bis zu den Gebäuden sowie die abgegrenzten Parkflächen
sollen abgesetzt mit einem Pflaster ausgebildet werden.
Die Hülbener Straße ist als
verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen, die unterschiedlichen Flächen sind
somit für alle Verkehrsarten gleichermaßen unter gegenseitiger Rücksichtnahme
bestimmt, ein separater Gehweg ist nicht vorgesehen.
Das Asphaltband beginnt ab
dem Bauanfang mit einer Breite von 4,0 m, nach ca. 40 m springt der südliche
Fahrbahnrand um 1,25 m nach innen, diese geringere Fahrbahnbreite soll die
Engstelle zwischen dem bestehenden Vorsprung des Gebäudes Hülbener Straße 10
und des gegenüberliegenden Baumquartiers optisch unterstreichen. Allgemein wird
im weiteren Verlauf der Straße mit Versätzen, an das Asphaltband herangerückten
Baumquartieren und unterschiedlichen Fahrbahnbreiten gearbeitet, um die Durchgängigkeit
der Straße optisch und auch fahrdynamisch zu unterbrechen und damit eine
geschwindigkeitsdämpfende Wirkung zu erreichen und den verkehrsberuhigten
Bereich zu verdeutlichen. Über der Ermsbrücke beträgt die Fahrbahnbreite
3,0 m, sodass ein seitliches Parken wie im heutigen Bestand möglich
bleibt. Öffentliche Einmündungen werden in Asphalt an das geplante Asphaltband
angepasst
Im Platzbereich vor Gebäude
Hülbener Straße 9 soll das Porphyrpflaster ebenfalls entfallen und wie die
sonstigen Randbereiche mit einem neuen Pflaster ausgebildet werden.
Das Asphaltband soll mit
belagsebenen Granitleistensteinen eingefasst werden um den für alle
Verkehrsteilnehmer gemeinsam genutzten Verkehrsraum zu verdeutlichen.
Die Fahrbahn erhält wie im Bestand eine einseitige Querneigung, der nördliche Fahrbahnrand liegt tiefer. Die Oberflächenentwässerung mit der Einleitung in die Kanalisation erfolgt über die Entwässerungsmulde sowie neuen Straßeneinlaufschächten.
2.1 Aufbau der Fahrbahn
Für den Ausbau der Hülbener Straße ist ein
Teilausbau vorgesehen. Zum Bau der geplanten Randeinfassungen bzw. der
Entwässerungsmulde ist ein Vollausbau in diesen Bereichen notwendig:
Nach den Richtlinien für
die Standardisierung des Oberbaus (RStO, Ausgabe 2012) wird der Aufbau der
Fahrbahn wie
folgt festgelegt:
4,0
cm Asphaltdeckschicht AC 8 D N
10,0 cm Asphalttragschicht AC 22 T N
15,0 cm Schottertragschicht 0/45
31,0 cm Frostschutzschicht 0/45
60,0
cm Gesamtaufbau
Außerhalb dieser Flächen
werden im Fahrbahnbereich lediglich die Asphaltschichten erneuert bzw. das
Porphyrpflaster ausgebaut und durch einen Asphaltbelag ersetzt. In den
Randbereichen wird das bestehende Porphyrpflaster ausgebaut und das Pflaster mit Bettung auf der anstehenden Schotterschicht verlegt.
2.2 Straßenbeleuchtung
Die bestehende Straßenbeleuchtung soll ebenfalls durch neue, umweltfreundliche und energiesparende LED-Leuchten ersetzt werden. Dekorative Mastleuchten sollen im Zuge einer Gesamtplanung der Straßenbeleuchtung in der Ortsmitte noch bemustert werden. Die Festlegung der Lampenstandorte erfolgt dann in Abstimmung mit der der Netze BW.
3. Kanalisation
Der bestehende Mischwasserkanal wurde im Rahmen der
EKVO geprüft und kann erhalten bleiben.
4. Wasserversorgung
Die vorhandene Wasserleitung DN 150 GGG wird
durch eine neue Leitung HDPE DA 160 aus Polyethylen mit Anschluss an den
Bestand im Vorderen Gässle, Mühlgässle, Kegelwasen, in der Badstubengasse sowie
in der Sägmühlengasse ersetzt. Die neue Wasserleitung verläuft in einer Tiefe
von 1,65 m.
Im Bereich der Brücke wird die Wasserleitung HDPE
DA 160 als wärmegedämmte Leitung mit Edelstahl Mantelrohr an der
Unterseite des Brückenkragarms über Rohrschellen aufgehängt.
In den einzelnen Bauabschnitten wird die
Wasserversorgung, entsprechend des Ausbaus der Straße mitverlegt. Die
Hausanschlüsse werden bis zum Zähler erneuert oder ggf. umgeschlossen.
Die Anschlüsse werden im Württemberger System über
Hydrantenschächte hergestellt.
5. Gasversorgung
Die vorhandene Gasleitung DN 150 wird durch eine
neue Leitung PE-HD DA 160 mit Anschluss an den Bestand in der Hülbener
Straße sowie in der Badstubengasse er-neuert. Die neue Trassierung der
Gasleitung verläuft parallel zur geplanten Wasserleitungstrasse in einer Tiefe
von 1,40 m. Hausanschlüsse werden ebenfalls ausgewechselt. Die Arbeiten
erfolgen im Auftrag der ErmstalEnergie Dettingen an der Erms GmbH & Co. KG.
6. Breitbandversorgung
Im Zuge der Verkabelungsarbeiten werden Leerrohre
entsprechend der Breitbandkonzeption bis zur Grundstücksgrenze mitverlegt. Bei
privater Beauftragung (Anfrage über die Netze BW) wird das Leerrohr bis in das
Gebäude geführt.
7. Versorgungsleitungen
Die Leitungsträger Deutsche Telekom, Vodafone und
Netze BW wurden bereits informiert. Die Leitungsträger planen die Mitverlegung
ihrer Leitungen.
8. Ermsbrücke
Die Ermsbrücke wurde im Rahmen einer
Bauwerksüberprüfung nach DIN 1076 im Jahre 2018 untersucht und mit einer
Zustandsnote von 2,1 (befriedigender Zustand) bewertet. Die festgestellten
Mängel sind insbesondere die Beläge und die Geländerhöhe. Gründung, Widerlager sowie
die Abdichtung zeigen hingegen keine bzw. nur leichte Mängel. Im Zuge des
Straßenausbaus werden die Mängel behoben. Das Geländer soll ertüchtigt werden.
Die bestehenden Pflanzbeete im Brückenbereich werden erhalten und zeitgemäß
bepflanzt.
9.
Kostenberechnung
Die Baukosten belaufen sich auf ca. 1.087.000,00 €
einschl. Baunebenkosten (siehe Anlage).
Die Kosten für die Gasleitung (Kostenträger
ErmstalEnergie Dettingen EED) sind dabei enthalten (ca. 270.000 €).
Für die gemeindeeigenen Gewerke entfallen demnach
Baukosten in Höhe von ca. 817.000 €.
Die Kosten für den Straßenbau beinhalten die
Herstellung der Randbereiche mit einem Betonpflaster (ca. 350.000 €).
Als Alternative können die Randbereiche außerhalb der
Asphaltflächen mit einem Granitpflaster ausgebildet werden. Die Mehrkosten
betragen dabei ca. 75.000 €.
Die Auswahl eines geeigneten Pflasters wird dem
Gremium mit der Ausführungsplanung vorgestellt.
10.
Zeitplan
Vorstellung der weiteren Planung in der GR-Sitzung am
20.05.2021 mit Beschluss, die Arbeiten öffentlich auszuschreiben. Der Baubeginn
ist für August / September 2021 vorgesehen.
Ein
Vertreter des Ingenieurbüros Pirker+Pfeiffer wird die Entwurfsplanung in der
Sitzung vorstellen.
Anlage
Der Entwurfsplanung wird zugestimmt.
Im Haushaltsplan sind für
das Jahr 2021 und das Folgejahr 2022 folgende Finanzmittel eingestellt bzw.
eingeplant:
Haushaltsstelle: S-5410-035
(Straße): 430.000
€ (300.000 €/130.000 €)
Die aktuelle Kostenberechnung beläuft sich auf ca. 350.000 €
Haushaltsstelle: I-5410-027
(Breitband-Leerrohre): 80.000 € (56.000 €/24.000 €)
Die aktuelle Kostenberechnung beläuft sich auf ca. 88.000 €
Haushaltsstelle: S-5410-041
(Straßenbeleuchtung): 56.000 € (40.000 €/16.000 €)
Die aktuelle Kostenberechnung beläuft sich auf ca. 33.000 €
zusätzlich Mastleuchten ca. 23.000
€
Haushaltsstelle: S-5330-016
(Wasserversorgung): 288.000 €
(200.000 €/88.000 €)
Die aktuelle Kostenberechnung beläuft sich auf ca. 288.000 € (Angaben netto)